Fjordudsigten

Keine Fernwärme in sehr modernen Passivhäusern

Passivhäusern

Die Wohnungsgenossenschaft Ringkøbing-Skjern hat gerade die erste Etappe des Bauprojektes Fjordudsigten in Naturstadtteil, und Nilan hat Lüftungssysteme für die Häuser geliefert. Die Passivhäuser sind so energieeffizient, dass sie keine Fernwärme benötigen.


Am Freitag, den 1. Oktober erhielten 26 Mieter die Schlüssel für den ersten sozialem Wohnraum im Naturstadtteil am Fjordende des Ringkøbing Fjords. Aus Ihren Fenstern können sie den Blick auf den Fjord genießen, aber es gibt noch einen Grund dafür, dass die Fenster Richtung Süden ausgerichtet sind. Die Häuser sind sollen nämlich mit einem minimalen Energieverbrauch geheizt werden können, unter anderem durch möglichst viel Sonnenlicht im Laufe des Tages.

"Die Häuser sind kein gewöhnlicher sozialer Wohnraum. Die Häuser sind nach dem sehr ambitiösem Passivhaus-Konzept gebaut, und erfordern so sehr wenig Energie zum Heizen, während die Bewohner zugleich große Freude an das viele Sonnenlicht und ein gutes Raumklima mit konstant sauberer und frischer Luft" erzählt Leiter der Wohnungsgenossenschaft Ringkøbing-Skjern, Bo Lodbjerg.
Die neuen Häuser im Fjordudsigten sind so entworfen, dass der Energiebedarf für Heizung nur ungefähr ein Zehntel eines normalen Hauses in der selben Größe beträgt. Während das südliche Sonnenlicht maximal genutzt wird, ist der Wärmeverlust in den sehr kompakten Häusern, die mit weder Schornstein noch Heizrohren ausgestattet sind, minimal.

Böden, Außenwände und Dach sind so dicht wie möglich und ohne Wärmebrücken konstruiert, und sie sind zugleich bessert als normal isoliert. Das Lüftungsgerät sorgt für frische Luft und das die Wärme im Haus verteilt wird, wenn die Luft ohnehin zirkulieren muss.

Heizkörper sind fast nicht nötig
Die Häuser sind auf Grund ihres Passivhausdesign nicht der Fernwärme angeschlossen. Bjerg Arkitektur, die auf Passivhäuser und klimafreundliches Bauen spezialisiert sind, haben die neuen Häuser mit einem extrem niedrigen Energiebedarf entworfen.
"Die Sonne zusammen mit der Wärme der Menschen, Beleuchtung und Elektrogeräten sind allgemein genug, um die Temperatur auf einem angenehmen Niveau zu halten. Jeder Raum ist mit einem kleinen Heizkörper ausgestattet, wie es die Bauvorschriften vorschreiben. Aber in der Realität bräuchte man nur einen kleinen Heizkörper in den Räumen zur Nordseite, die dann im Winter, wenn es bedeckt oder über längere Zeit sehr kalt ist, benutzt werden können" erzählt Søren Riis Dietz, der nicht nur Architekt und Partner in Bjerg Arkitektur ist, sondern auch zertifizierter Passivhausdesigner.
Neben dem Design und der Konstruktion der Häuser, dessen der größte Teil der Energieersparnisse zuzuschreiben sind, werden auf den Dächern der Häuser Solarzellen montiert, die somit eine eigene Energieproduktion erhalten, auch in Zusammenhang mit einer optimalen Nachhaltigkeit.
Jedes Haus verfügt über ein sogenanntes Kompaktgerät mit Lüftung, Wärmetauscher und Wärmepumpe in einem, dass Energie, hauptsächlich für Warmwasser, produziert. Die Kompaktgeräte sind alle einer großen energieeffizienten Batterie angeschlossen, die überschüssige Energie von den Solarzellen speichert. Das ganze System ist so eingerichtet, dass es den direkten Strom der Solarzellen optimal nutzt, und darüber hinaus entweder überschüssige in der Batterie gelagerte Solarenergie oder externer Strom durch Windenergie. Allgemein ist der Strom von den Solarzellen am günstigsten, aber es kann auch Zeitpunkte mit so viel Wind geben, wo die Windenergie so günstig ist, dass das System den Strom vom Stromnetz wählen wird. Also eine intelligente Steuerung, die immer die Stromquelle danach wählt, welche am nachhaltigsten und günstigsten für die Bewohner ist.
"Tagsüber im Frühling, Sommer oder Herbst wird der direkte grüne Strom der Solarzellen aber genug sein, um den Energiebedarf des Hauses zu decken" erzählt Søren Riis Dietz
Die Häuser sind ein Versuch so stark wie überhaupt möglich, zur grünen Umstellung beizutragen. Damit sind die Häuser in Ringkøbing eine Neuschöpfung innerhalb des sozialem Wohnungsbaus, und ich glaube, es ist derzeit der energiefreundlichste Bau in Dänemark.


Die Passivhäuser im Naturstadtteil
  • Der Wärmebedarf der Häuser wird 10-12,6 kWh jährlich pro m2 betragen (ungefähr 1/10 eines durchschnittlichen Wärmebedarfs)
  • Große südlich ausgerichteten Fensterpartien mit energieeffizientem Gals nutzen die Sonnenwärme und sichern eine maximale Reduktion des Wärmeverlustes
  • Helle und solarbeheitzte Räume in Kombination mit Lüftung aus ganz frischer Luft bieten sowohl im Sommer als auch im Winter ein optimales Innenklima
  • Automatische Sonnenschirme vor den Fenster, die Schatten geben, wenn die Wärmeeinwirkung der Sonne zu groß wird, verhindern eine Überhitzung der Räume
  • Solarzellen auf den Dächern produzieren Energie, die in einer sehr großen Batterie des Typs Flussbatterie gespeichert wird. Die Batterie hat die Größe eines kleinen Containers und funktioniert durch die Zirkulation chemisch geladener Flüssigkeit zwischen zwei Behältern. Eine Flussbatterie bietet effiziente Energiespeicherung und hat eine fast unendliche Lebensdauer
  • Auch im Verhältnis zu den Baumaterialien sind die Passivhäuser weniger klimaschädlich als andere Häuser. Der CO2-Fußabdruck der Herstellung der leichten Außenwände beträgt zum Beispiel unter die Hälfte eines normalen Neubaus.
  • Auch die Energie, die aus dem Stromnetz kommt, ist nachhaltig. 100% des Stroms in der Gemeinde Ringkøbing-Skjern stammt nämlich von Windenergie.

 

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Video: Die Wohnungsgenossenschaft Ringkøbing-Skjern